AFG – “Tschüss Logistik – Hallo IG Metall!”

Seit Juli 2014 besteht erstmals bei AFG (Allgemeine Fahrzeugübernahme-Gesellschaft mbH)  verantwortlich für die Verpackung und den Versand bei BMW – ein neuer Haustarifvertrag mit der IG Metall.

 

Roberto Morawietz

Roberto Morawietz

»Wir haben höhere Stundenlöhne, höhere Nachtschichtzuschläge und mehr Urlaubstage durchgesetzt«, sagt AFG-Betriebsrat Roberto Morawietz.

»Der Großteil der Kollegen hat durch den Tarifvertrag schon jetzt zwischen 200 und 300 Euro mehr im Monat.«

Bisher hatten die rund 60 Kollegen einen Stundenlohn von 8,60 Euro. Inklusive Prämien kamen sie damit auf knapp neun Euro. Mit dem neuen IG Metall-Tarifvertrag liegt der Stundenlohn seit Juli bei 10,92 Euro.

Zum 1. April 2015 steigt er auf 11,30 Euro, und ab Anfang 2016 noch einmal auf 11,61 Euro. Bis Anfang 2017 werden die Urlaubstage schrittweise von 27 auf 30 erhöht.

Der entscheidende Unterschied: AFG hat sich früher zur Logistik-Branche gezählt und die Mitarbeiter entsprechend geringfügig bezahlt. Für Morawietz und seine Kollegen eine komplett falsche Zuordnung. »Schließlich liegt unser Arbeitsfeld in der Automobilindustrie.

Und so wollen wir auch bezahlt werden«, sagt Morawietz. »Deshalb haben wir uns an die IG Metall gewandt.«

Für Bernd Kruppa, den Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Leipzig, ist die Zuständigkeit klar: »AFG ist ein produktionsnaher Dienstleister. Damit erfüllen die Kollegen einen wichtigen

Teil im Produktionsprozess der Automobilindustrie und haben ein Anrecht auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen.

Dafür haben sie die Unterstützung der IG Metall.« Der Erfolg der Kollegen bei AFG ist auch ein Beispiel für die Beschäftigten der anderen Dienstleister, meint Kruppa:

»Unserem Ziel, die Tariflandschaft an den Leipziger Automobil-Standorten neu zu gestalten, sind wir mit dem Tarifvertrag bei der AFG einen weiteren Schritt näher gekommen.«