WISAG – Wir sind nicht wehrlos
Beim WISAG-Produktionservice geht es für die 300 Beschäftigten, die bei BMW und für Porsche arbeiten, voran. Obwohl die Kollegen per Arbeitnehmerüberlassung einen Werkvertrag eines anderen Unternehmens erfüllen, kann der Betriebsrat einiges für die Kollegen erreichen.
Christian Graupner, der Betriebsratsvorsitzende, sieht hierfür einen eindeutigen Grund: »80 Prozent der Belegschaft sind in der IG Metall organisiert. Da können wir solidarisch Druck entwickeln.« Sogar für jene Kollegen, die von der WISAG zu Leiharbeitsfirmen wechseln, gelten die gleichen tariflichen Regelungen weiter. Lohn, Sonderzahlungen und gleicher Urlaub sind geregelt.
Dass Werkvertrag nicht wehrlos sein heißt, zeigten die Kolleginnen und Kollegen eindrucksvoll mit einem Warnstreik am 26. März 2013. Im Rahmen ihrer Tarifverhandlungen streikten sie vier Stunden lang und ließen damit die Produktion bei Porsche und BMW ins Stocken geraten. Leider haben sich die anderen WISAG-Standorte nicht ebenso kämpferisch gezeigt. So dass das Tarifergebnis zwar gut ist, aber auch deutlich besser hätte sein können. Aber das Signal an die Automobilhersteller war sehr deutlich: Eure Werkvertragsvergabepraxis spart Geld, ist aber auch »störanfällig«.