Werkverträge

Werkverträge werden in der Metall- und Elektroindustrie vermehrt eingesetzt. Einzelne Produktionsschritte werden aus­gegliedert, ganze Fließbandstrecken in die Hände eines Werkvertragsunternehmens gelegt. Tätigkeiten werden aus­gelagert, um niedrigere Löhne durchzusetzen und tarifliche Regelungen und Zuschläge zu umgehen. Mehr Informationen zu Werkverträgen und was zu ihrer Regulierung getan werden kann, gibt es hier.

Beschäftigte von Kühne+Nagel im BMW Werk Leipzig haben die Wahl

Da K+N ein Speditionsunternehmen ist, reklamiert der Arbeitgeber die Anwendung der Tarifverträge des Speditionsgewerbes. Doch die Tätigkeit der Beschäftigten, die Versorgung der Bänder mit Teilen „just in sequence“, gehört zur Automobilproduktion bzw. ist eng mit ihr verzahnt und es gibt nur einen Kunden: BMW. Daraus leitet die IG Metall ihre Zuständigkeit und die Anwendung ihrer (besseren) Tarifverträge ab.

Das Flugblatt hier:

Informationsveranstaltung K+N, BMW Werk

(für Beschäftigte künftig bei Rudolph Automotive Logistik)

Am 02.12.15 ist die IG Metall vor Ort, um Fragen zu der neuen Situation zu beantworten und die weitere Vorgehensweise zu diskutieren.

 

just in time 8

In der Automobilregion Leipzig, mit den vielen Werkvertragsunternehmen, sind Jahreswechsel oft auch Auftragswechsel. Wir geben einen Überblick über die aktuellen Veränderungen und die Herausforderungen für die IG Metall. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Gesetzesentwirf zu Leiharbeit und Werkverträgen.

BMW Leipzig: Aus Kühne+Nagel werden BLG Logistics und Rudolph Logistik

Das Werkvertrags-Karussell dreht sich weiter: Zum Jahresbeginn 2016 werden BLG und Rudolph den Auftrag von Kühne + Nagel übernehmen. Es handelt sich dabei um die Montagelogistik, also die Versorgung der Produktion mit den Teilen, direkt an den Linien. Betroffen sind gut 1.000 Beschäftigte, die nach 613 a BGB auf die neuen Arbeitgeber übergehen. Während Rudolph bereits schon früher einmal bei BMW tätig war, ist die BLG hier neu am Standort. Anlässlich dieser Veränderungen haben wir eine Sonderausgabe der Just in Time erstellt:

Werkvertragsbeschäftigte organisieren sich

 

Unternehmen setzen immer öfter Werkverträge ein, um Lohndumping zu betrieben. Sie schaffen mit dieser Art der prekären Beschäftigung betriebsratsfreie und tariflose Zonen, die zunehmend auch die zentralen Bereiche der Wertschöpfungskette umfassen. In Leipzig hat die IG Metall mit einem strategischen Organizing-Ansatz gegen diese inakzeptable Praxis wichtige Erfolge erzielt.

In der Broschüre werden die Vorgehensweise, Instrumente und Methoden als übertragbares Praxisbeispiel für andere Erschließungsaktivitäten anschaulich dargestellt:

 

Hier geht es zum Video Werkvertragsbeschäftigte in Leipzig organisieren sich!

 

 

Thorsten Schulten

Thorsten Schulten

Interview mit Dr. Thorsten Schulten

Referatsleiter für Arbeits- und Tarifpolitik in Europa beim WSI -

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung

 

Tarifeinheit war ein Schlagwort, das vor allem im Zuge des Streiks bei der Bahn immer wieder fiel. Was verbirgt sich dahinter? » Weiterlesen..

“Klassengesellschaft ab Werk”

Artikel aus der Zeitung DIE ZEIT vom 21. November 2013 (PDF)

“Mittendrin und nicht dabei”

Artikel aus dem Magazin DER SPIEGEL Ausgabe 74/2013 (PDF)

 

Zum Thema:


Werkverträge in der Arbeitswelt - Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung Frankfurt am Main 2012
Logistik- und Entwicklungsdienstleister in der deutschen Automobilindustrie – neue Herausforderungen für die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen Viel Arbeit am Rand – Werkverträge und Outsourcing: Arbeitshilfe für Betriebsräte

21.10.2013 | Frankfurter Allgemeine: SPD will neue Regeln für Zeitarbeit und Werkverträge

“Nachdem die CDU/CSU schon Zustimmung zu einem gesetzlichen Mindestlohn signalisiert hat, bringt die SPD nun einen Katalog weiterer Arbeitsmarktregulierungen in die Koalitionsverhandlungen ein. Sie will die Beschäftigung von Arbeitnehmern in Zeitarbeit und in befristeten Arbeitsverhältnissen gesetzlich einschränken.”

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